Eine psychoaktive Substanz feiert ihr Comeback in der Medizin. Ab 2020 soll eine große Studie untersuchen, ob Psilocybin bei Depressionen hilft.

Depressionen, Angstzustände oder Sucht­erkrankungen sind nur einige der möglichen therapeutischen Anwendungsbereiche: In den vergangenen 15 Jahren haben Studien mit Psychedelika weltweit für Aufsehen gesorgt. Jetzt traut sich auch Deutschland aus der Deckung und startet im kommenden Jahr die erste landesweite und weltweit größte Studie mit Psilocybin, dem aktiven Stoff von „Magic Mushrooms“, zur Behandlung von Depressionen.

Magic Mushrooms zur Heilung von Depressionen? Trippende Patienten, deren Geist – excuse me! – ins Ungewisse wabert und womöglich nie wieder zurückkehrt? Bei vielen läuten da die Alarmglocken. Was ist mit Psychosen, Horrortrips und Hängenbleiben?

Glaubt man einer nicht unumstrittenen Studie des britischen Psychiaters David Nutt, sind psychoaktive Substanzen wie LSD oder Psilocybin nicht annähernd so gefährlich wie Alkohol und Zigaretten. Alles nur ein Missverständnis also, eine schrille Angst vor Substanzen, die in unserem Kulturkreis bisher keine Bedeutung hatten und uns daher fremd sind?

Sicher ist, dass der verheerende Ruf dieser Drogen vor allem auf den politisch-kulturellen Ballast der Vergangenheit zurückzuführen ist.